und da fiel Alice …..TIEF

Endlich! Nach all dem Baby-, Mama- & Erziehungsbeiträgen, gibt es heute eine Rezension, die ich ganz allein für mich gelesen habe. Ab und an klang es im Blog und auf Instagram schon an: Kriminalromane, Mystery und Thriller waren früher meine Leidenschaft. Dann zog der kleine Fuchs ein und ich beschäftigte mich natürlich intensiver mit Büchern über Babys und Kleinkinder. (Man kann den Job noch so oft lernen, wenn das eigene Kind kommt, fühlt man sich wie ein absoluter Neuling und beginnt alles zu hinterfragen und die eigenen Methoden erweitern zu wollen)

Bisher habe ich vor allem Englische und amerikanische Krimis gelesen, aber auch Werke deutscher Autoren waren dabei, Romane von Fitzek und Sachliteratur von den Beneckes. Gestern aber beendete ich den Roman eines Argentiniers. Es war ein Buch, welches in der Presse hoch gelobt wurde und ein Thema aufgriff, dass mich sofort ansprach: Der Fall Alice im Wunderland *von Guillermo Martinez

Darum geht es:

Oxford in den 1990er Jahren. Die Lewis-Caroll-Bruderschaft ist einer Sensation auf der Spur. Eine bisher verschollen geglaubte Seite eines Tagebuchs von Lewis Caroll ist aufgetaucht. Diese Seite könnte pikante Details zum Leben Carolls, vor allem im Hinblick auf seine Beziehung zu jungen Mädchen, enthüllen.
Bevor die Bruderschaft aber auch nur eine Chance hat, diesen Zettel zu begutachten, beginnen Morde die auf Passagen von Carolls bekanntesten Werk Alice im Wunderland basieren.
Der Professor für Logik und selbst Mitglied der Bruderschaft, Arthur Seldom, geht gemeinsam mit seinem argentinischen Doktoranden den Spuren nach, um das Motiv hinter diesen Morden zu entlarven.

Mehr Schein als sein?

Auf das Buch Der Fall Alice im Wunderland* bin ich durch einen Zeitungsartikel gestoßen. Das Buch wurde als kleines Meisterwerk gefeiert und als gelungen zweiten Roman des Argentiniers Guillermo Martinez. Sein erstes Buch die Oxford Morde, habe ich zwar nie gelesen, aber sind mir wie sicher vielen ein Begriff, auch aufgrund der Verfilmung Oxford Murders von 2008.
Auch diverse Kritiken hatten sich auf Amazon und Co. den Eindruck der Zeitung bestätigt. Ein literarisches Werk über ein literarisches Werk sozusagen, dass Realität mit Fiktion vermischt, denn der Zettel des Tagebuches wurde wirklich gefunden und eine Bruderschaft existiert wirklich ABER natürlich ist alles was im Buch passiert reine Fiktion und orientiert sich nur lose an genannten Punkten.

Wie finde ich das Buch

Kurz gesagt: Ich war enttäuscht. Das Thema gibt so viel her. Der Klappentext machte einen so heiß darauf, doch bis über 180 Seiten wurde nur lauwarm vor sich hin erzählt. Ich lies das Buch sogar ein paar Wochen liegen, weil mich die einst so interessanten Ideen nur noch nervten. Der Hauptcharakter hat keinen Namen und zu beginn wurde dies auch noch gut umgarnt, irgendwann aber wurde es lächerlich. Die kompliziertesten Namen konnten aufgeschrieben werden, aber nur er nicht? COME ON! Nenn einfach den Namen, bevor es so lächerlich wird.
Die Charaktere sind allgemein sehr Platt und wirken nicht echt genug, sie wirken wie seelenlose Statisten. Von der anbahnenden Liebesgeschichte voller Klischees und gestelzten Dialogen will ich gar nicht erst Anfangen.


Und was bitte sollen die ganzen mathematischen Gleichungen. Okay, der Autor ist Mathematiker. Schon klar, doch das Wissen bringt einen Null weiter. Es wirkt eher als solle es Seiten füllen.
Mein Eindruck ist, dass die ganze Geschichte auf die Hälfte gepasst hätte. Kurz nimmt das Ganze etwas Fahrt auf, nur um dann wieder in ellenlangen Dialogen wieder einzuschlafen.
Es ist schade und ich kann nicht beurteilen, ob es an der Übersetzung liegt, aber ich hatte mir mehr erhofft. Das Thema und die Grundidee sind so faszinierend und spannend, die Umsetzung aber langweilig und träge. Viel mehr fürchte ich, dass es manche als Rechtfertigung für Pädophilie in Fotos sehen könnten, da hier die nackten Kinderfotos viel zu oft verteidigt wurden. Einmal erklärt hätte auch gereicht.

Leider kann ich dem Buch nur 2 von 5 Sternen geben. Es schweift zu oft ab, zieht sich zu lange, Charakter zu flach. Man baut einfach keine Sympathien auf und vermisst die Spannung eines guten Kriminalromanes.

Bewertung: 2 von 5.

Allgemeine Angaben

TitelDer Fall Alice im Wunderland*
AutorGuiellermo Martinez
Erscheinungsjahr2020 |1.Auflage
SprachausgabeDeutsch übersetzt von Angelica Ammar
VerlagEichborn Verlag
FormatBroschiert
Seitenanzahl315
Preis (neu)16,00€
ISBN978-3-466-31067-8

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung.und Affliate links* Das Buch habe ich selbst gekauft. Meine niedergeschriebene Meinung wurde durch nichts und niemanden beeinflusst. Fotos in diesem Beitrag wurden von mir selbst erstellt. Rechte am Buch liegen beim jeweiligen Verlag.

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