Es fällt mir schwer es zuzugeben, aber ich habe dieses Buch abgebrochen. Früher hätte ich mich durch jedes noch so schlechte Buch durchgequält (nein, dieses Buch ist nicht komplett schlecht) Doch heute fehlt mir einfach die Zeit dazu. Doch lass mich von vorne anfangen.
Ich selbst und vor allem mein Mann, würde mich als Feministin bezeichnen. Dumme Sprüche von Männern quittiere ich mit teils boshaften Kommentaren, je nachdem wie frauenfeindlich diese waren. Kampfsport betreibe ich um es vor allem auch anderen Frauen beizubringen. Ich habe in allen Arbeitsstellen Frauengruppen gegründet, die diese in ihrer Rolle stärken sollen und ich habe eine extreme Abneigung gegenüber Influencer Barbies und Unicorn Moms die auf Instagram die perfekte Püppchen Welt abbilden. Meine Meinung, zu der ich stehe und über welche ich auch ein ganzes Buch schreiben könnte. KÖNNTE, nicht tue, denn wie Frau Gebhardt, würde ich damit nur eine Seite des Feminismus beschreiben und damit andere diskreditieren. Eine Sache die meiner Meinung nach nicht in die moderne Welt passt.
Das Leben ist, wie der Feminismus, nicht schwarz und weiß sondern eine Abstufung verschiedenster Farbtöne. Jede Generation hat ihre eigene Ansicht dazu und vertritt damit automatisch eine Abstufung dieser Nuancen.
War es Generation Schwarzer noch, dass Frauen nicht nur Mütter sind und ihre Sexualität offen Leben können. So sind es Frauen, zu denen ich mich auch zähle, heute vor allem die dafür kämpfen, Mutter, Mensch und Frau zu sein. Mit gleichen Rechten und Ansprüchen wie Männer ohne sich sexualisiert darstellen und als Dummchen verkaufen lassen zu müssen. Nur weil wir beides haben wollen, sind wir nicht weniger feministisch.

Genau, dass hat mich an dem Buch Alice im Niemandsland gestört. Es suggeriert, dass es keinen Feminismus mehr gibt bzw. dieser am Aussterben ist. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass es ihn noch gibt. Versteckt und leise. Viele persönliche Kämpfe, direkt an der Front, anstatt über Medien. Wir sind direkter geworden, aber nicht weniger aktiv nur nicht so populär. Der Feminismus ist niederschwellig geworden und teil des Alltags, er muss nicht mehr herausgestellt werden, er wird gelebt. Endlich!
Das Buch zieht über Alice Schwarzer her und hangelt sich an ihren Aussagen entlang ohne dabei wirklich zu erläutern, woran die Autorin fest macht, dass keine Frauenbewegung mehr in Deutschland stattfindet.
Kurz um, es mag einmal aktueller gewesen sein, gegen andere herzuziehen und es bietet einen Einblick über die Entwicklung des Feminismus in Deutschland, aber ich bereue nicht, nach über der Hälfte abgebrochen zu haben.
Allgemeine Angaben
Titel | Alice im Niemandsland |
Autor | Miriam Gebhardt |
Erscheinungsjahr | 2012 |1. Auflage |
Sprachausgabe | Deutsch |
Verlag | DVA Verlag |
Format | Hardcover |
Seitenanzahl | 349 |
Preis (neu) | 19,99 € |
ISBN | 978-3-421-04411-2 |
Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung.und affliate links Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar der Randomhouse Gruppe zur Verfügung gestellt.. Meine niedergeschriebene Meinung wurde durch nichts und niemanden beeinflusst. Fotos in diesem Beitrag wurden von mir selbst erstellt. Rechte am Buch liegen beim jeweiligen Verlag.