Rezension| Mama, nicht schreien! Von Jeannine Mil & Sandra Teml-Jetter
In unserer perfekten Welt scheint es ein absolutes No-Go Thema zu sein. Man tut es einfach nicht. Wer es doch tut, ist schwach und überfordert und eine Rabenmutter. Klingt hart, aber ich habe es auch immer wieder in der Praxis, bei Freunden und Bekannten erlebt.
Wir sind uns einig, Kinder anschreien ist förderlich für die Bindung und das Erleben der Kinder. Alles schön und Gut. Doch wer sind wir, dass wir als Außenstehende urteilen dürfen?
Wer denkt an die Mutter und den Grund warum sie jetzt gerade schreit?
Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter tun dies. In ihrem Buch Mama, nicht schreien! Liebevoll bleiben bei Stress, Wut und Gefühlen gehen sie auf dieses Thema an, dass ja niemand macht und doch schon jeder erlebt hat. Inklusive der Verzweiflung und den Schuldgefühlen.
Allgemeine Angaben zum Buch

Originaltitel | Mama, nicht schreien! Liebevoll bleiben bei Stress, Wut und starken Gefühlen |
Autorin | Jeannine Mik & Sandra Teml-Jetter |
Erscheinungsjahr | 2019 |
Sprachausgabe | Deutsch |
Verlag | Kösel-Verlag, München , in der Verlagsgruppe Random House GmbH |
Ausgabe | 5. Auflage 2019 |
Format | Broschiert |
Seitenanzahl | 223 |
Preis | 16,00 € |
ISBN | 978-3-466-31113-2 |
Der Inhalt ~ Die Mutter als Mittelpunkt. Die Mutter als Mensch
Hier findest du eine Leseprobe
Der Inhalt des Buches bezieht sich auf Mütter und warum nicht beide Elternteile einbezogen werden, erklären die Autorinnen in den Anmerkungen. Natürlich, darf und soll das Buch auch von Vätern/Männern gelesen werden, aber es gibt eben einfach Unterschiede zwischen Mann und Frau (auch im Ausdruck der Aggression) und das ist völlig in Ordnung. Hier sind es Frauen die an Frauen schreiben.
Das Buch Mama, nicht schreien! Gibt nicht nur theoretisches Wissen und Beispiele über stressige Situationen im Alltag die eskalieren, sondern, sie bieten praktische Übungen und Reflexionsanreize.
Es geht darum das eigene Verhalten zu hinterfragen und (wichtig!) die eigenen Bedürfnisse wieder wahrzunehmen.
Eine Frau die sich selbst wieder wahr nimmt, kann eine gute Partnerin sein, eine gute Mutter.
Aber mehr dazu im Buch 😉
Das Buch
Das Buch ist mit seinen Maßen von 13,5 x 21,5 x 2 cm sehr handlich und ich habe es gerne unterwegs gelesen oder auch abends im Bett.
Wichtige Merkpunkte, Beispiele und Übungen werden farblich in Rot hervorgehoben.
Es gibt zahlreiche anschauliche Graphiken zum vertiefen des Inhaltes.
Es ist auch als E-Book erhältlich
Meine persönliche Meinung & Fazit
Ich gebe zu, mein erster Eindruck, wie auch schon auf Instagram geschildert, war äußerst positiv.
Allein der Gedanke, die Mutter nicht mehr als Übel der Situation zu sehen und mit erhobenen Zeigefinger auf sie zu deuten, hat mich sehr angesprochenen. Leider bekomme ich viel zu oft das Gegenteil mit.
Mama, nicht schreien! Allerdings wendet sich an den Menschen hinter der Mutter. Es geht darum seine eigenen Bedürfnisse und Verhaltensweisen zu hinterfragen, sich bewusst zu machen und dann mit konkreten Übungen zu ändern. Besonders hervorzuheben sei hierbei, dass es keine 08 15 Übungen sind, die schnell helfen sollen, sondern langanhaltendes ändern der eigenen Einstellung.
Ich empfinde dies als sehr praxisnah und realistisch. Es wirkt nicht einfach daher gesagt, sondern, die Autorinnen haben sich wirklich Gedanken gemacht und die Methoden erprobt.
Allgemein sind die Autorinnen sehr ehrlich, was mir sehr gut gefällt. Sie schildern, dass auch Profis einmal aus der Hautfahren und überfordert sind. In einer Welt voller InstaMoms und Prefektionismus der Erziehung eine Willkommene Abwechslung, die auch mir auf meine künftige Rolle als Mutter Mut macht, hat man ja automatisch immer Angst zu versagen und schlechter als andere Mütter zu sein.
Neben all den hilfreichen Tipps, wird aber auch klar, dass es keine Schande ist sich professionelle Hilfe zu holen, falls es gar nicht mehr geht.
Ansprechend waren auch die Merkkästen am Rande, die verschiedenen Übungen und Schaubilder. Wie schon gesagt finde ich die Übungen sehr gut, auch als Vorbereitung auf die Mutterrolle.
Einen Stern ziehe ich vorerst ab, da ich noch nicht alles Testen konnte und ab und an dann doch einige Meinungsverschiedenheiten auftauchten (Gegenüber meiner Erfahrung in der Praxis)
Von mir erhält das Buch 4 von 5 Sternen.
Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung und Affliate Links. Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine niedergeschriebene Meinung wurde durch nichts und niemanden beeinflusst. Fotos in diesem Beitrag wurden von mir selbst erstellt bzw. wurde das Cover und die Leseprobe von Randomhouse zur Verfügung gestellt. Rechte am Buch liegen beim jeweiligen Verlag.
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19 Kommentare zu „Vom Mut sich seinen „Schwächen“ zu stellen“